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Die Historie

Die Geschichte

 

John Barnett Humphrey, ein in Preußen erzogener und großgewordener Engländer, war beseelt vom Dampfschiffbau. Als Schiffsingenieur setzte er alles an den Bau dieser damals technischen Wunderwerke.

 

Am 12. Oktober 1815 erhielt er von der königlich-preußischen Regierung das Patent, "Dampfmaschinen zum Forttreiben von Schiffsgefäßen" zu nutzen und somit einen neuen technischen Meilenstein in der Schifffahrt zu setzen. In Pichelsdorf bei Spandau begann John Barnett Humphrey, der von 1816 bis 1819 insgesamt fünf Raddampfer an der Havel erbaute, mit dem Bau der ersten Dampfer.

 

1817/18 verlegte er seine Werft von Pichelsdorf zur heutigen Schiffbauergasse in Potsdam. Bereits 1818 lief hier das Dampfschiff "Friedrich Wilhelm III" vom Stapel, und ein Jahr später folgte das damals größte Dampfschiff in Deutschland, die "Fürst Blücher" mit der stattlichen Länge von 61m und einer Breite von 7,60 m. Wegen der noch nicht ausgebauten Gewässer (zu niedrige Brücken, enge Fahrrinnen) und der harten Konkurrenz der traditionellen Schiffer blieb der wirtschaftliche Erfolg jedoch gering, und so verkaufte John Barnett 1819 seine Werft an den preußischen Staat. Einige Jahre später sorgte ein Patentstreit mit der Krone für ein weniger rühmliches Ende des ersten Dampfschifffahrtsunternehmens in Deutschland.

 

John Barnett Humphreys verließ Preußen, und als bisher einzige Erinnerung an diesen technischen Visionär ist die Stätte seines Wirkens geblieben, die ihm ihren Namen verdankt: Die Schiffbauergasse. Dem 1819 zum Ehrenbürger der Stadt Potsdam ernannten und als Pionier der Dampfschifffahrt in Deutschland geltenden John Barnett wird so mit dem Restaurantschiff hier auch ein Denkmal gesetzt.


Wenige Jahrzehnte später entstand der Kasko seines Denkmals: 1889 hatte die AVISO Ihren Stapellauf. Gebaut als Schleppkahn in Rogätz an der Elbe wurde das Motorgüterschiff Aviso im Laufe der Jahre immer wieder umgebaut, zuletzt 1962 verlängert und den technischen Erfordernissen entsprechend motorisiert. Seine letzte Fahrt unter Ladung, mit Familie Küster am Steuer hatte die Aviso im November 2004, direkt vor dem Umbau. Die Verkürzung um über 20 Meter und Umwidmung vom Lastkahn zum Restaurantschiff wird die letzte Veränderung sein, die das nun "John Barnett" benannte Schiff mitgemacht hat.

 

Gekürzt und umgebaut wurde in der Kürze der Zeit, in 3 Monaten, gewissermaßen alles, vom Zeitplan über die Änderung der Aufteilung, entsprechend die Einrichtungsplanung. Aber alles entwickelt sich positiv, ein Gedanke wurde mit viel Kraft, Überzeugungsarbeit und reichlich Unterstützung wahr - ein Restaurantschiff hat angelegt.

 

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